
In der Geschichte um den
bairischen Herzog Ernst,
der nach einem Zerwürfnis
mit Kaiser Otto aus der
Heimat fliehen muss und
auf Orientfahrt geht, verschmelzen auf raffinierte
Weise Reichsgeschichte,
Märchen und Abenteuerroman. Auf seiner Reise lernt der Held, dem Fremden – verkörpert
durch das Volk der einäugigen Arimaspi – respektvoll zu begegnen.
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung
seiner Ehre. Bis ins Spätmittelalter hinein war dieser Stoff lebendig
und wurde immer wieder neu gestaltet.
Prof. Dr. Mathias Herweg, Leiter der Abteilung für Germanistische Mediävistik und Frühneuzeitforschgung am KArlsruher Institut für Technologie (KIT), und
Dr. Wolfgang Wegner, der als Dozent für Deutsch als
Fremdsprache ebenfalls am Karlsruher Institut für
Technologie arbeitet, lesen mittelhochdeutsche
Passagen und die jeweiligen Übersetzungen aus
der von Mathias Herweg erarbeiteten Neuedition
des
Herzog Ernst.
Der Text tritt überdies in einen Dialog mit weiteren mittelalterlichen und arabischen, modernen
und medialen Orientfantasien (Marco Polo,
Il Milione; Sindbad, der Seefahrer; Ludwig
Uhland:
Schwäbische Kunde; Michael Ende:
Jim Knopf; Lutz Dammbeck:
Herzog Ernst).